Nach drei Niederlagen in ebenso vielen Spielen hätten gegen Magnus Carlsen nur wenige auf den jungen Grossmeister aus Schindellegi gesetzt. Mit den schwarzen Figuren versuchte der Weltmeister seinen Gegner zu destabilisieren, indem er sich für eine riskante, aber komplizierte Variante der Französischen Verteidigung entschied. Nico Georgiadis benötigte viel Zeit, spielte aber auf eine geniale Weise, indem er die Qualität opferte, um seine Figuren zu aktivieren. Und da das Glück die Mutigen begünstigt, gelang es dem Schweizer in der Folge die letzten Angriffsversuche von Carlsen zu parieren, bevor man sich nach 58 Zügen auf ein Unentschieden einigte. Eine hervorragende Leistung, die Georgiadis in diesem Turnier vielleicht wiederbeleben wird.
Mit den weissen Figuren gelang es Shakhryiar Mamedyarov, dem anderen Führenden, starken Druck auf Peter Svidler auszuüben. Doch der achtmalige russische Meister fand Möglichkeiten und glich schliesslich mit einigen präzisen Abwehrzügen aus.
Maxime Vachier-Lagrave hat in diesem Bieler Turnier einen schlechten Start hingelegt und dürfte es schwer haben, in Biel den sechsten Titel zu erringen. Nach zwei Niederlagen gegen Carlsen und Mamedyarov spielte er am Mittwoch gegen David Navara mit den schwarzen Figuren. Das Spiel endete im 28. Zug nach einem kurzen und intensiven Kampf mit der Punkteteilung.
Carlsen und Mamedyarov bleiben mit drei von vier Punkten in Führung.