Wenn es einen Spieler gibt, gegen den sich Shakhryiar Mamedyarov nicht wohl fühlt, dann ist es Magnus Carlsen. Tatsächlich sind die Effizienz und Gelassenheit des Weltmeisters zwei Eigenschaften, die es ihm erlauben, den allgemein aggressiven Stil des Aserbaidschaners zu neutralisieren. Für diesen Kampf der Spitzenreiter wollte die Nummer 3 der Welt sicherlich kein Risiko eingehen. Mit den schwarzen Figuren spielte er eine solide Eröffnung und überliess dem Norweger die Initiative. Carlsen erarbeitete sich zwar einen minimalen Vorteil, aber er erwies sich als unzureichend, um zu gewinnen.
Maxime Vachier-Lagrave zählte zweifellos auf das heutige Spiel, um ein Comeback im ACCENTUS Grossmeisterturnier zu starten. In der Tat sah diese Runde wie eine letzte Chance für den fünfmaligen Gewinner des Wettbewerbs aus, als er die weissen Figuren gegen Nico Georgiadis anführte. In der Eröffnung gut vorbereitet leistete der Schweizer einen ansprechenden Widerstand, beging dann aber eine Ungenauigkeit, die ihn einen Bauern kostete. Die Technik von Vachier-Lagrave war erfolgreich und so gewann er seinen ersten Sieg in diesem Turnier.
Peter Svidler hatte mit den weissen Figuren gegen David Navara wenig Erfolg. Der Tscheche neutralisierte seinen Gegner und holte sich beim 40. Zug das Unentschieden.
An der Tabellenspitze blieb alles beim Alten, Carlsen und Mamedyarov liegen gemeinsam vor Svidler.
Die Rückspiele beginnen morgen. Die Kontrahenten stehen sich also wieder gegenüber, allerdings mit umgekehrten Farben. Wir werden also die Konfrontation zwischen Georgiadis und Mamedyarov, sowie Navara und Carlsen erleben.
Das Meisterturnier kennt nur einen Führenden mit 4 von 4 Punkten; der Deutsche Dennis Wagner hat das Duell am Spitzenbrett gegen Salem Saleh gewonnen.