Favoritensiege zum Auftakt des Schachfestival Biel

Die 57. Ausgabe des Internationalen Schachfestivals Biel läuft: in Anwesenheit zahlreicher Gäste wurde der traditionsreiche Schachanlass am Samstagvormittag im Bieler Kongresshaus eröffnet. Einmal mehr wird in den kommenden zwei Wochen in Biel Schach auf Weltklasseniveau zu sehen sein, unter anderem mit den Nummern 8, 17 und 21 der Welt. Als Neuerung finden zwei Grossmeister-Turniere (GMT) mit je sechs eingeladenen Spielern statt: das GMT-Masters und das GMT-Challengers. Bevor diese Turniere morgen beginnen, fanden am Samstagnachmittag die Turniere der Schachvariante Chess960 (Fischerschach) statt, wo bei den Masters Praggnanandhaa aus Indien obsiegte, bei den Challengers der Deutsche Alexander Donchenko. Parallel dazu fand auch die Schweizer Meisterschaft im Rapid-Fischerschach statt, wo sich Gähwiler zum Schweizer Meister kürte.

Mit einem Dank an alle Mitglieder des Organisationskomitees; den Helferinnen und Helfern, auf der Bühne wie auch im Hintergrund; sowie den treuen und unverzichtbaren Partnern und Sponsoren, eröffnete der Präsident des Organisationskomitees, Peter Bohnenblust, das 57. Bieler Schachfestival. Danach richtete Dominique Bühler, die Präsidentin des bernischen Grossen Rates, Grussworte an die Anwesenden. Untermalt wurde die Eröffnungszeremonie durch musikalische Einlagen des Duos Toccabile.

Das Bieler Schachfestival steht für Tradition und Innovation, wie auch André Vögtlin, Präsident des Schweizerischen Schachbundes, in seiner Grussbotschaft betonte: mit 57 ununterbrochen stattfindenden Ausgaben zählt Biel zweifellos zu den traditionsreichsten Turnieren der Welt. Innovativ zeigen sich die Organisatoren durch immer neue Turnierformen. Das seit 2019 im Triathlon-Format durchgeführte Grossmeisterturnier (Schach in den Kadenzen Klassisch, Rapid und Blitz) findet dieses Jahr in zwei Versionen à ja sechs Spielern statt: Dem GMT-Masters und dem GMT-Challengers.

ACCENTUS Chess960: Siege für Praggnanandhaa und Donchenko

Die Teilnehmenden der GMT Masters und Challengers Turniere spielten heute das eintägige ACCENTUS Chess960-Turnier. In dieser Variante des Schachs werden die Positionen der Figuren der ersten Reihe der Spieler ausgelost, die Ausgangsposition der Spieler ist also abweichend von dem, was die Spieler ansonsten kennen. Dieses Turnier ist nicht Teil des Triathlons der Grossmeister, sein Resultat ist aber dennoch von Bedeutung: Im Falle von Punktgleichheit zum Ende des GMT-Triathlons, dient die Platzierung im ACCENTUS Chess960 als tie-breaker.

Unter den Spielern des GMT-Masters wurde der Topgesetzte Inder Praggnanandhaa, genannt «Pragg», seiner Favoritenrolle schon ein erstes Mal gerecht, indem er das Chess960-Turnier mit 5/7 Punkten für sich entschied.
Unter den GMT-Challengers setzte sich Alexander Donchenko auf eindrückliche Art und Weise durch: er blieb ungeschlagen und siegte mit 5½ von 7 möglichen Punkten.

Schlussklassement ACCENTUS Chess960 Masters

Rang

Name

Partien

Rapid

1

GM PRAGGNANANDHAA R

7

5

2

GM Haik MARTIROSYAN

7

5

3

GM Vincent KEYMER

7

4 ½

4

GM LÊ Quang Liêm

7

4 ½

5

GM Abhimanyu MISHRA

7

3 ½

6

GM Sam SHANKLAND

7

3

 

Schlussklassement ACCENTUS Chess960 Challengers

Rang

Name

Partien

Rapid

1

GM Alexander DONCHENKO

7

5 ½

2

GM Jonas BJERRE

7

3 ½

3

GM Saleh Salam

7

3

4

GM VAISHALI Rameshbabu

7

2

5

GM Marc'Andria MAURIZZI

7

2

6

GM Ihor SAMUNENKOV

7

½

 

Gabriel Gähwiler Schweizer Meister im Rapid-Fischerschach

Parallel dazu fand die jeweils in Biel ausgetragene Schweizer Meisterschaft im Fischerschach statt, welche über sieben Runden ausgetragen wurde. Das Turnier war offen auch für internationale Teilnehmende, für den Schweizermeistertitel qualifiziert waren entsprechend aber nur die für die Schweizer Föderation spielenden Spieler. Mit 44 Teilnehmenden war die Meisterschaft besser besucht als in den Vorjahren, erst einmal lockte das Turnier in Biel mehr Interessierte an.

Als Schweizer Meister küren konnte sich Gabriel Gähwiler, der das Turnier mit 5 ½ von 7 Punkten beendete. Er bezwang alle seine Schweizer Gegner und musste nur Punkte abgeben gegen internationale Grossmeister, welche das Turnier zum Aufwärmen für die kommenden Wettkämpfe nutzten. In der Gesamtwertung klassierte Gähwiler sich als Vierter.
Das Turnier mit dem besten Ergebnis abgeschlossen mit eindrücklichen 6 ½ von 7 Punkte hat der bisher titellose junge Chinese Xiao Tong – von ihm dürfte am kommenden Meisterturnier noch einiges zu erwarten sein.

Podium
1. Xiao Tong (CHN)
2. Rinat Jumabayev (KAZ)
3. Sasikiran Krishnan (IND)

Podium Schweizer Meisterschaft

1. Gabriel Gähwiler
2. Robin Angst
3. Peter Szakolczai


Schlussrangliste: https://chess-results.com/tnr949480.aspx?lan=0&art=1&rd=7&fed=SUI&turdet=YES&flag=30

Kwiatkowski siegt am Ärzteturnier

Ebenfalls am Tag des Auftakts fand am Bieler Schachfestival das Spitalzentrum Biel Ärzteturnier statt. In diesem für medizinisches Fachpersonal vorbehaltenen Turnier setzte sich Maciej Kwiatkowski durch.

Schlussrangliste: https://chess-results.com/tnr951047.aspx?lan=0&art=1&fed=SUI&turdet=YES&flag=30

Ausblick: Beginn der GMT-Triathlons und Rapidturnier

Am morgigen Sonntag steht das Bieler Schachfestival im Zeichen des Schnellschachs: Die beiden Grossmeister-Triathlon-Turniere beginnen mit den Begegnungen im Rapid, wo die Teilnehmenden jeweils 15 Minuten Bedenkzeit haben, zuzüglich 5 Sekunden pro Zug. Die jeweils sechs Spieler von GMT-Masters und GMT-Challengers spielen dabei morgen fünf Partien, je eine gegen jeden Kontrahenten.
Ebenso findet morgen das offene eintägige Rapidturnier statt, in welchem sich voraussichtlich rund 150 Teilnehmende in derselben Disziplin über neun Runden messen werden.

Fotos zum Internationalen Schachfestival Biel sind unter dem folgenden Link verfügbar:

https://www.flickr.com/photos/143150736@N02/collections/72157722912417534/

Am Abend jedes Spieltags des Festivals versendet das OK einen Medienbericht zu den Geschehnissen des Tages.

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